Alle zwei Jahre verleiht die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG e.V.) den Wolffram-Preis für wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Kopfschmerzforschung.
In diesem Jahr gewann Herr Dr. Hauke Basedau aus Hamburg den ersten Preis (5.000 €) mit seiner fMRT-Arbeit “Migraine monoclonal antibodies against CGRP change brain activity depending on ligand or receptor target – an fMRI study”. Die Arbeit befasst sich mit der Untersuchung zentraler Mechanismen des monoklonalen CGRP-Antikörpers Galcanezumab, der als medikamentöse Migräne-Prophylaxe eingesetzt wird. Obwohl die Blut-Hirn-Schranke relativ undurchlässig für die Antikörper ist, konnte Dr. Basedau zeigen, dass spezifische Effekte im Gehirn zu beobachten waren, was auf einen spezifischen Mechanismus der Wirksamkeit des Antikörpers hinweisen könnte.
Der zweite Preis (2.500 €) ging an Frau Dr. Bianca Raffaelli aus Berlin, aktuell Teil des Sprecher-Teams der Jungen DMKG. Ihre Arbeit befasste sich mit der „Änderung von Kopfschmerzeigenschaften und Lebensqualität nach leitliniengerechter Unterbrechung einer Migräneprophylaxe mit CGRP(-Rezeptor)-Antikörpern“. Sie konnte zeigen, dass ein Auslassversuch der CGRP-/R-Antikörper über drei Monate zu einer signifikanten Zunahme der Migränefrequenz, Einnahme von Akutmedikation und mit einer deutlichen Verschlechterung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität einherging. Nach erneutem Beginn der Therapie kam es zu einem Rückgang der Migränefrequenz und der damit einhergehenden gesundheitlichen Beeinträchtigung.
Beide Preise wurden anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses vom 19. bis 22. Oktober 2022 in Mannheim verliehen.