Kontraindikationen für Triptane

Basiswissen

Triptane sind zur Behandlung von akuten Migräneattacken und als Nasenspray oder s.c. Injektion auch zur Behandlung des Clusterkopfschmerzes zugelassen. Triptane sind sehr sichere Medikamente, wenn die bestehenden Kontraindikationen beachtet werden. Aufgrund ihrer potenziell vasokonstriktiven Eigenschaften sind Triptane bei allen arteriellen Gefäßerkrankungen kontraindiziert und sollten bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.

Triptane gelten gemäß der jeweiligen Fachinformation in der Schwangerschaft als kontraindiziert. Grundsätzlich kann man diese Aussage aufgrund der bislang vorliegenden Erfahrungen jedoch etwas relativieren: Der gelegentliche Einsatz von Sumatriptan ist bei Patientinnen, die bei schweren Attacken in der Schwangerschaft nicht ausreichend auf andere Substanzen ansprechen, vertretbar. Sumatriptan ist den anderen Triptanen in der Schwangerschaft vorzuziehen, da die meisten Erfahrungen zur Anwendung von Triptanen während der Schwangerschaft für Sumatriptan vorliegen. Bislang gibt es keine Hinweise auf schädigende Effekte von Sumatriptan bei gelegentlichem Einsatz während der Schwangerschaft. Auch in Tierexperimenten ergaben sich keine Hinweise auf direkte teratogene oder schädigende Wirkungen auf die peri- und postnatale Entwicklung durch Sumatriptan. Für andere Triptane liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Die Wirksamkeit von oral applizierten Triptanen wurde bei Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Studien untersucht, doch konnte keine Überlegenheit gegenüber Placebo nachgewiesen werden. Dagegen ist Sumatriptan nasal in Studien bei Jugendlichen wirksamer gewesen als Placebo. Sumatriptan nasal ist für die Anwendung ab dem 12. Lebensjahr zugelassen. Der M. Crohn und andere entzündliche Darmerkrankungen sind keine generelle Kontraindikation fürTriptane

Wichtig zu wissen

Alle Triptan-Zulassungsstudien hatten Patienten älter als 65 Jahre ausgeschlossen, da bei Patienten im höheren Lebensalter das kardiovaskuläre Risiko höher ist. Es wird daher empfohlen, bei Patienten, die älter sind als 65 Jahre sind, kardiovaskulären Risikofaktoren besonders sorgfältig nachzugehen und vor der Verordnung von Triptanen Blutdruckkontrollen, ein EKG, gegebenenfalls auch ein Belastungs-EKG oder weitere kardio-vaskuläre Diagnostik zum Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung oder Carotisstenose durchzuführen. Bei unbehandelter arterieller Hypertonie, bekannter pAVK, koronarer Herzerkrankung, Zustand nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall sind Triptane kontraindiziert.

Empfehlung für Ärzte

Unter Beachtung von Kontraindikationen sind Triptane äußerst sichere Medikamente in der Behandlung von Migräne und Clusterkopfschmerz. Sie sollten Patienten zur Akuttherapie nicht vorenthalten werden, allerdings sind bei Patienten jenseits des 65. Lebensjahrs Zusatzuntersuchungen zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos zu empfehlen. Bei sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung kann Sumatriptan in der Schwangerschaft eingesetzt werden.

 

Letzte Aktualisierung: 2. September 2019
Autor: Priv.-Doz. Dr. med. Stefanie Förderreuther

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